Afghanistan

Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu verstehen, der kann anderen ein Lehrer sein.
Das kann wohl auch der klügste Journalist nicht hoffen: dass die Welt auf ihn hört. Schade eigentlich. "Das sollte der ganzen Welt Schrecken einjagen", lautet der letzte Satz einer Afghanistan-Reportage von Karl Grobe. Als sie erschien, im Juli 1973, waren die Taliban noch nicht (koran-)schulreif, und Osama bin Laden war eher Windel- als Turbanträger. Wer Grobes Afghanistan-Texte nachliest, mag darüber staunen, wie viele der aktuellen Konflikte einem scharfen Blick schon lange hätten erkennbar sein können. Man mag den fundierten Analysen entnehmen, dass Terror weder vom Himmel fällt noch aus der Hölle kommt, sondern einer Geschichte entwächst, aus der man auch Lehren ziehen könnte.

Teppichbilder: Lindenmuseum Stuttgart, Sammlung H. W. Mohm.